Vorsichtig optimistische Stimmung an den Finanzmärkten
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Vorsichtig optimistische Stimmung an den Finanzmärkten

Flash boursier vom 23.11.2020

Das Wichtigste in Kürze

 USD/CHFEUR/CHFSMIEURO STOXX 50DAX 30CAC 40FTSE 100S&P 500NASDAQNIKKEIMSCI Emerging MArkets
Letzter Stand0.911.0810'495.653'467.6013'137.255'495.895'935.983'557.5411'854.9725'527.371'209.26
Trend
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
%YTD-5.81%-0.51%-1.14%-7.41%-0.84%-8.07%-21.30%10.11%32.12%7.91%8.49%

 

Haupttrends:

1. Schweizer Regierung verdoppelt Unterstützung für Unternehmen

2. Der Bitcoin nähert sich seinem historischen Höchststand

 

Die Impfstoffe werden Realität und es gibt Anzeichen für eine Wirtschaftserholung. Obwohl die Anleger am Ende der vergangenen Woche auf die steigenden Fallzahlen fokussiert waren, die zu erneuten einschränkenden Massnahmen führen und auf die Stimmung drücken, raten wir dazu, investiert zu bleiben. Es ist damit zu rechnen, dass die Zentralbanken im Dezember den Märkten mit neuen geldpolitischen Stimulierungsmassnahmen zu Hilfe eilen werden. Auf kurze Sicht ist allerdings mit einer nach wie vor turbulenten Entwicklung an den Aktienmärkten zu rechnen, die sich in einem Wechselbad der Gefühle zwischen dem Fortschritt bei den Impfstoffen und den schlechten Nachrichten bei der Ausbreitung der Pandemie befinden.

Aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie hat die Schweizer Regierung angekündigt, die Unterstützung der Unternehmen auf eine Milliarde Schweizer Franken zu verdoppeln und auch die Kurzarbeitsentschädigungen auszubauen. Die Schweizer Exporte haben im Oktober unter der rückläufigen Entwicklung im Bereich Chemie und Pharma und beim Uhrenverkauf gelitten.

In den USA steigen die Covid-19-Fallzahlen weiter an, was mehrere Gouverneure dazu gezwungen hat, in ihren Bundesstaaten neue restriktive Massnahmen anzuordnen. Die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenhilfe sind erneut angestiegen, aber die Produktion der US-Industrie hat sich im Oktober überraschend um 1,1% beschleunigt. Im Gegensatz dazu fielen die Einzelhandelszahlen enttäuschend aus. Sie verzeichneten im Oktober einen Anstieg von nur 0,3%, die schwächste Zunahme seit der Erholung im vergangenen Mai.

Joe Biden hat sich an den Kongress gewandt, um über das nächste Hilfsprogramm abzustimmen. Die endlosen Diskussionen zwischen Demokraten und Republikanern erhöhen den Druck auf die US-Notenbank Fed, das System mit zusätzlicher Liquidität zu versorgen. Darüber hinaus hat Finanzminister Mnuchin am vergangenen Donnerstag angekündigt, verschiedene Programme einzustellen, welche der Fed ermöglichen, Notfallkredite für Unternehmen in Schwierigkeiten zur Verfügung zu stellen. Im Anschluss an diese schlechte Nachricht haben die Renditen der US-Staatsanleihen ihren Rückgang in einem von Vorsicht gekennzeichneten Klima weiter fortgesetzt.

Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, hat die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union dazu aufgerufen, den im Juli beschlossen Wiederaufbauplan, der sich aufgrund von zwei Ländern, die sich widersetzen, in einer Sackgasse befindet, «umgehend» umzusetzen, um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie zu dämpfen. Die nationalistischen Regierungen Polens und Ungarns haben in der Tat ihr Veto gegen die Vergemeinschaftung der europäischen Schulden eingelegt.

Während sich der Dollar abschwächt, nähert sich der Bitcoin den 2017 verzeichneten historischen Höchstständen. Die aussergewöhnliche Performance scheint weit weniger auf Spekulationen zurückzuführen, als auf Anleger mit einem längerfristigen Horizont. Im Weiteren wird der Bitcoin vermehrt als Zahlungsmittel von einigen Grossunternehmen wie Square oder Paypal (an der NYSE notiert) verwendet, die von seiner Wertsteigerung profitieren dürften.

 

Bitcoin – ist die Korrelation irreführend?

Mit einem Kurs von annähernd USD 18‘000 liegt der Bitcoin seit Anfang Jahr mit 250% im Plus und nähert sich dem 2017 verzeichneten Höchststand. Aber anders als in Zeiten, in denen die Bitcoin-Rally im Zentrum der Aktualität stand und die Entwicklung der Kryptowährung wie diejenige des Dow Jones verfolgt wurde, verläuft die Hausse dieses Mal eher diskret!

Heute überbieten sich die Analysten mit Versuchen, eine Erklärung oder Rechtfertigung für diese Entwicklung zu finden. Auf die Korrelation zwischen Bitcoin und Gold wird wohl am meisten verwiesen: Der Bitcoin sei eine Art digitales Gold, eine Art Währung 2.0 mit einem Fluchthafenstatus. Sicher, die Beliebtheit des Bitcoin nimmt rasch zu und er verbreitet sich als Zahlungsmittel immer weiter. Aber kann er als Währung betrachtet werden?

Zur Erinnerung: Eine Währung muss die folgenden drei Funktionen erfüllen: Rechnungseinheit, Zahlungsmittel und Wertreserve. Auf Grundlage dieser Definition muss festgestellt werden, dass der Begriff der Wertreserve (von dem sich der Status als sicherer Hafen ableitet) angesichts der erratischen Entwicklung nicht als gegeben erachtet werden kann. Die inhärente Volatilität des Bitcoin könnte den Anlegern, die ihm diese Eigenschaft gerne zuerkennen möchten, einige böse Überraschungen bescheren. 

Also Vorsicht vor irreführenden Statistiken: Auch eine kaputte Uhr zeigt die richtige Zeit an... zweimal am Tag!

 

Graph. 1.

 

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