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Heute besteht ein globales Bewusstsein über das Ausmass der Herausforderungen, die es im Umwelt- und Sozialbereich zu bewältigen gilt. Auch die Anleger zeigen ein stetig wachsendes Interesse für sozial verantwortliche Finanzanlagen. Die auf der Nachhaltigkeitsskala hoch eingestuften Impact Investments, die traditionelle Anlageklassen wie Anleihen, Aktien oder Mikrofinanz umfassen können, befinden sich im Aufwind.
Am Montag, 20. August 2018 war Schulbeginn in Schweden. Ein Mädchen ging an diesem Tag jedoch nicht zur Schule und streikte vor dem Riksdag, dem schwedischen Parlament. Der Grund für den Schulstreik? Der Untätigkeit des Staates bei der Bekämpfung der vom Menschen verursachten CO2-Emissionen ein Ende setzen. Die Botschaft des Mädchens: «Wir werden niemals aufhören, für diesen Planeten und für uns selbst, unsere Zukunft und die Zukunft unserer Kinder und Enkel zu kämpfen». Die Geschichte und der Name des Mädchens gingen um die Welt. Jetzt werden der 15-jährigen Greta Thunberg medienwirksame Plattformen wie die COP24 oder das WEF in Davos geboten.
Heute besteht ein globales Bewusstsein über das Ausmass der Herausforderungen und Probleme im ökologischen und sozialen Bereich. Immer mehr Leute handeln sozial verantwortlich in ihrem Privatleben und versuchen, ihren ökologischen Fussabdruck zu verkleinern: Weniger oft das Flugzeug nehmen, Fahrgemeinschaften nutzen, den Abfall trennen oder den Wasserverbrauch einschränken sind Handlungen des täglichen Lebens, die heute für die meisten Menschen im Zeichen der Nachhaltigkeit stehen. Zahlreiche Anleger möchten noch einen Schritt weiter gehen und diesen Ansatz auch bei der Verwaltung ihrer Finanzanlagen anwenden.
Die Anleger zeigen somit ein stetig wachsendes Interesse für sozial verantwortliche Finanzanlagen. Zu Beginn unterschieden sich nachhaltige Anlageportfolios von traditionellen Portfolios ausschliesslich durch den Ausschluss umstrittener Sektoren wie Rüstung, Tabak oder Alkohol (Negativfilter). Dann wurde es mit der Einführung der ESG-Kriterien – Umwelt, Soziales und Governance – zur Bewertung der Unternehmen möglich, die Titel mit den besten Ratings auszuwählen (Positivfilter).
Das Impact Investing, das auf der Nachhaltigkeitsskala noch eine Stufe höher rangiert, erweist sich heute als logische Folge der Entwicklung im Bereich der nachhaltigen Anlagen (Abb. 1). Das Ziel besteht darin, positive ökologische und soziale Auswirkungen zu generieren. Dieser Ansatz steht in perfektem Einklang mit den im Jahr 2015 anlässlich der Klimakonferenz COP21 von Paris definierten UN-Nachhaltigkeitszielen oder Sustainable Development Goals (SDG). Diese 17 Ziele sind darauf ausgerichtet, die Armut zu beseitigen, den Planeten zu retten und die Lebensbedingungen für alle zu verbessern. Der Name «Impact Investing» bedeutet aber auch, dass die Auswirkungen bzw. der «Impact» quantifiziert werden müssen – ein hoch qualitatives Verfahren, da die gelieferten Daten nicht standardisiert sind.
Impact Investments können traditionelle Anlageklassen wie Anleihen, Aktien oder Mikrofinanz umfassen. Kotierte Aktien und Unternehmensanleihen bieten eine zielgerichtetere Auswirkung, aber auch eine geringere Liquidität.
Nehmen wir das Beispiel eines sogenannten «Green Bond», einer grünen Anleihe. Eine solche liquide Anlage mit hohem Auswirkungsgrad hat exakt dieselben Eigenschaften wie eine traditionelle Anleihe: Periodische Couponzahlung, festgelegte Laufzeit und Rückzahlung bei Endfälligkeit. Im Unterschied zu einer traditionellen Anleihe muss der aufgenommene Betrag jedoch für ein Projekt mit einem positiven Impact verwendet werden, wie beispielsweise zur Finanzierung von Solar- oder Windparks. Die Entwicklung dieser Projekte wird in einem Jahresbericht festgehalten. Der Markt für grüne Anleihen expandiert (Abb. 2) und bietet heute eine grössere Vielfalt hinsichtlich der Kategorien von Emittenten.
Mikrofinanzinvestments erfüllen einen Grossteil der Erwartungen der Anleger, die sich eine positive Auswirkung ihrer Anlagen wünschen. Über Mikrofinanzinstitutionen werden Kredite in Form von Mikrofinanzvehikeln an die Endnutzer, hauptsächlich in Schwellenländern, vergeben.
Das wachsende Interesse an Impact Investments führt zu einer Zunahme der verfügbaren Anlageinstrumente. Es gilt jedoch, die Spreu vom Weizen zu trennen und das sogenannte «Greenwashing» zu vermeiden: Die Förderung eines Anlageprojekts oder Anlageinstruments, dem fälschlicherweise ein umweltfreundliches oder sozial verantwortliches Image verliehen wird.
Während beim Aufbau eines traditionellen Portfolios die Optimierung des Risiko/Rendite-Profils im Vordergrund steht, wird bei nachhaltigen Investments einer weiteren Dimension, der «nachhaltigen» und der «sozialen» Rendite dieses Portfolios Rechnung getragen. Empirisch betrachtet ist die Performance nachhaltiger Anlagen durchaus mit derjenigen vergleichbar, die mit traditionell verwalteten Anlagen erzielt wird.
Quelle: Banque Bonhôte & Cie SA
Quelle: Climate Bonds Initiative
Bonhôte verstärkt ihr Engagement im Bereich Impact Investierung mit ihrem neuen Fonds „Bonhôte Impact Fund“. Mehr lesen
Der seit mehr als 15 Jahren für die Bonhôte Gruppe tätige Julien Stähli (43 Jahre) ist zum Leiter der Abteilung Vermögensverwaltungsmandate mit dem Titel eines stellvertretenden Direktors ernannt worden. Er wird das Team leiten, das Portfolios mit Verwaltungsmandat betreut und unsere Anlagefonds verwaltet. In der Niederlassung Biel wird Daniel Schärer das Team der Vermögensverwalter für Privatkunden verstärken. Der 46-jährige Spezialist ist diplomierter Bankwirtschafter und Finanzplaner mit eidgenössischem Fachausweis und verfügt über langjährige Erfahrung in der Vermögensverwaltung.
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