Ausstieg aus dem Lockdown ist eine Frage der Daten und nicht des Datums
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Ausstieg aus dem Lockdown ist eine Frage der Daten und nicht des Datums

Flash boursier vom 20.04.2020

Das Wichtigste in Kürze

 USD/CHFEUR/CHFSMIEURO STOXX 50DAX 30CAC 40FTSE 100S&P 500NASDAQNIKKEIMSCI Emerging MArkets
Letzter Stand0.971.059'612.832'888.3010'625.784'499.015'786.962'874.568'650.1419'897.26901.31
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%YTD0.00%-3.10%-9.46%-22.88%-19.80%-24.74%-23.27%-11.03%-3.59%-15.89%-19.14%

 

Haupttrends:

1. Exit-Strategien zeichnen sich ab

2. Large Caps weiterhin auf Erholungskurs

 

Weltweit sind die Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb von 24 Stunden um 2,3% auf insgesamt 2,4 Millionen Menschen angestiegen. In den USA sind es 750‘000 Fälle, was einem Anstieg von 3,3% entspricht, während die Verlangsamung auf 1,7% in Italien Hoffnung weckt. Trotz der sich abzeichnenden Exit-Strategien steht fest, dass der Ausstieg nur schrittweise erfolgen kann. Gemäss den Gesundheitsbehörden wären in den USA dazu über 4,5 Millionen Tests pro Monat erforderlich. Die Hoffnung von Donald Trump auf einen «Big Bang» mit dem baldigen Ausstieg von 29 Staaten scheint illusorisch. Überall wird eine zweite Welle wie in Singapur befürchtet und mehrere europäische Staaten haben den Lockdown verlängert.

In der vergangenen Woche konnten die wirtschaftlichen Schäden durch den vorübergehenden Stillstand der Geschäftstätigkeit in Zusammenhang mit der Pandemie genauer beziffert werden. Nun geht es darum, zu wissen, was sich mit einer schrittweisen Öffnung ändern könnte. Werden sich die Konsumgewohnheiten ändern? Werden die Menschen beispielsweise weniger oft ins Restaurant (ist zurzeit in China der Fall) oder auf Reisen gehen?

An den Börsen hängt die Kursentwicklung der einzelnen Unternehmen weiterhin davon ab, wie deren Fähigkeit zur Überwindung der Krise eingeschätzt wird. Während bei den Large Caps weiterhin eine Erholung festzustellen ist, liegen die Small und Mid Caps insgesamt hinter dieser Entwicklung zurück. Wenn ein Riese wie Amazon auf einem historischen Rekordniveau gehandelt wird, stimmt das zuversichtlich, aber die Situation für die Banken und die Automobilindustrie sieht leider viel weniger gut aus. So verzeichnete der Automobilverkauf in Europa im März gegenüber dem Vorjahr eine Einbusse von 55%. Im Vergleich dazu betrug der Einbruch im Jahr 2009 «nur» 27%. Auch der Erdölsektor ist stark unter Druck. Der Fasspreis für die amerikanische Rohölsorte WTI ist aufgrund der mangelnden Nachfrage und der extrem hohen Lagerbestände auf unter 15 US-Dollar eingebrochen.

Die Credit Spreads haben sich in den vergangenen Wochen wieder signifikant verengt. Die US-Notenbank wird Unternehmensanleihen im Umfang von 750 Mrd. US-Dollar aufkaufen. Dazu gehören auch Anleihen, die am 22. März als Investment-Grade-Anleihen eingestuft waren und deren Rating auf BB zurückgenommen wurde, sowie ETFs im Bereich High-Yield. Die Anleger sollten bei den einzelnen Anleihen äusserst selektiv vorgehen und zwischen Emittenten unterscheiden, welche nur mit Liquiditätsproblemen zu kämpfen haben und durch das Fed-Programm unterstützt werden, und solchen, denen die Insolvenz droht.

 

US-Banken mit boomenden Erträgen aus dem Handelsgeschäft

Die von den US-Grossbanken veröffentlichten Ergebnisse für das erste Quartal 2020 belegen, dass sie nach wie vor profitabel sind, jedoch bedeutend weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Banken wurden von der Coronakrise hart getroffen, wobei der Schock für die Institute mit einem grossen Anteil im Retailgeschäft (JP Morgan, Wells Fargo, Citigroup und Bank of America) besonders heftig ausfiel. Es mussten bedeutende Rückstellungen für den kräftigen Anstieg von unbeglichenen Rechnungen, Kreditausfällen und Zahlungsverzügen von Privaten und Unternehmen vorgenommen werden. Etwas besser schnitten die Investmentbanken wie Goldman Sachs oder Morgan Stanley ab. 

So verzeichnete beispielsweise Citigroup, die vor allem im Kreditkartengeschäft tätig ist, einen Ertragsanstieg von 12% im ersten Quartal 2020. Der Gewinn brach hingegen aufgrund einer Rückstellung (Kreditausfälle und Rückstellungen für Verluste aus Darlehen) in der Höhe von 7 Mrd. Dollar um 46% auf 2,4 Mrd. Dollar ein. Im Gegensatz dazu erwiesen sich die Trading Desks nach Jahren mit geringer Volatilität und Underperformance als wahre Inseln der Prosperität. Der boomende Handel mit Rohstoffen, Währungen, Aktien und Anleihen (siehe Abbildung) liess die entsprechenden Erträge steil ansteigen, was ermöglichte, einen Teil der Verluste in den anderen Sparten zu kompensieren. Bei Citigroup stiegen die Handelserträge um 39% auf USD 5,9 Mrd. Dollar, womit die Erwartungen bei Weitem übertroffen wurden. Goldman Sachs verzeichnete einen Anstieg von 28% auf 5,16 Mrd. Dollar. In den kommenden Wochen muss allerdings mit sinkenden Volumen gerechnet werden.

Ingesamt ist der Ausblick für das nächste Quartal düster. Das ist kein gutes Vorzeichen für die europäischen Banken, die ihre Ergebnisse Anfang Mai vorlegen. Der Schock auf das globale Wirtschaftssystem ist so stark, dass die Auswirkungen auf die künftigen operativen Erträge nur schwer modellierbar sind.

 

Graph. 1.

 

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