20/09/2022
Flash boursier
Das Wichtigste in Kürze
USD/CHF | EUR/CHF | SMI | EURO STOXX 50 | DAX 30 | CAC 40 | FTSE 100 | S&P 500 | NASDAQ | NIKKEI | MSCI Emerging Markets | |
Letzter Stand | 0.96 | 0.97 | 10'617.01 | 3'499.49 | 12'803.24 | 6'061.59 | 7'236.68 | 3'899.89 | 11'535.02 | 27'567.65 | 938.53 |
Trend | |||||||||||
%YTD | 5.75% | -6.79% | -17.54% | -18.59% | -19.40% | -15.26% | -2.00% | -18.18% | -26.27% | -4.25% | -23.82% |
(Daten vom Freitag vor der Publikation)
Inflationszahlen höher als erwartet
Nach der kräftigen Erholung, die von der Erwartung einer Verlangsamung des Zinserhöhungstempos in den USA genährt wurde und bis Mitte August anhielt, verzeichneten die Märkte in der vergangenen Woche kräftige Einbussen, nachdem höher als erwartete Inflationszahlen publiziert wurden. Da die Inflation stärker als von den Anlegern erwartet ausfiel, wurde auch ein allgemeiner Anstieg der Anleihenrenditen verzeichnet. Der Dollar hingegen blieb stabil.
Die jüngsten US-Statistiken wiesen für den Monat August eine Inflation von 6,3% aus, welche die Erwartungen von 6,1% übertraf. In einem weiterhin angespannten makroökonomischen Umfeld stiegen die Erzeugerpreise im Jahresvergleich um 7,3%, während die Erwartungen bei 7% lagen. Aber auch die Einzelhandelsumsätze überraschten mit einem Anstieg von 0,3% gegenüber den erwarteten -0,1%.
Nicht zuletzt erwiesen sich die US-Arbeitsmarktdaten für die Woche vom 9. September mit nur 213’000 Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung anstelle der erwarteten 227’000 als robust.
In diesem Umfeld, das von einer plötzlichen Rückkehr der Risikoaversion geprägt war, verlor der S&P 500 im Verlauf der Woche 4,325%, während der Technologieindex Nasdaq, der stärker auf Zinserwartungen reagiert, 5,34% einbüsste.
An den Anleihenmärkten stieg die Rendite für 10-jährige US-Anleihen und erreichte mit 3,45% wieder den Mitte Juni verzeichneten Höchststand. Der Spread zwischen zwei- und zehnjährigen Anleihen weitete sich auf nahezu 45 Basispunkte aus, sodass die Rendite für 2-jährige Anleihen auf fast 3,95% anstieg.
In Europa ist die beobachtete Entspannung bei den Gas- und Ölpreisen eine gute Nachricht. Allerdings ist die Region immer noch durch die Energieknappheit geschwächt, die einen Wirtschaftsabschwung befürchten lässt und die Marktstimmung weiterhin stark beeinträchtigt, wie der Abschlag von über 30% des Stoxx 600 gegenüber dem S&P 500 zeigt.
Die US-Notenbank Fed wird zur Bekämpfung der Inflation morgen Mittwoch voraussichtlich eine weitere Anhebung der Leitzinsen um 75 Basispunkte ankündigen. Wie gewohnt werden die Kommentare von Fed-Chef Powell ausschlaggebend sein.
LVMH
LVMH ist der weltweit führende Luxusgüterhersteller mit einem diversifizierten Portfolio von 75 Marken (Louis Vuitton, Christian Dior, Bulgari, Tiffany, Moet & Chandon usw.).
Der Familienkonzern verfügt über das am besten diversifizierte Portfolio sowohl in Bezug auf die Segmente (Mode/Bekleidung, Parfümerie, Uhren & Schmuck, Wein & Spirituosen, selektiver Vertrieb) als auch in geografischer Hinsicht. Die Geschäftsleitung ist für ihr hervorragendes operatives Management bekannt. Die Marken Louis Vuitton und Christian Dior entwickeln sich zurzeit sehr dynamisch, was sich positiv auf die Rentabilität des Konzerns auswirkt.
Die aufstrebende asiatische Mittelschicht mit ihrer Vorliebe für Luxusgüter ist ein wichtiger Hebel für das Wachstum des Konzerns.
Darüber hinaus dürften die Segmente selektiver Vertrieb sowie Parfüm & Kosmetik von einem postpandemischen Aufschwung profitieren.
Nicht zuletzt bietet die Anfang 2021 erfolgte Übernahme von Tiffany und die strategische Neupositionierung des Konzerns ein erhebliches Potenzial für operative Verbesserungen.
Der Konzern weist ein solides Wachstum auf und verfügt über ein einmaliges Markenportfolio sowie eine hoch qualifizierte Geschäftsleitung. Die Aktie ist mit einem P/E von 21 (gegenüber einem Durchschnitt von 26) angemessen bewertet.