02/10/2017
Flash boursier
Das Wichtigste in Kürze
USD/CHF | EUR/CHF | SMI | EURO STOXX 50 | DAX 30 | CAC 40 | FTSE 100 | S&P 500 | NASDAQ | NIKKEI | MSCI Emerging markets | |
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Letzter Stand | 0.97 | 1.14 | 9'157.46 | 3'594.85 | 12'828.86 | 5'329.81 | 7'372.76 | 2'519.36 | 6'495.96 | 20'356.28 | 1'081.72 |
Trend | |||||||||||
%YTD | -5.05% | 6.74% | 11.41% | 9.25% | 11.74% | 9.61% | 3.22% | 12.53% | 20.67% | 6.50% | 25.45% |
Haupttrends:
1° Massive Steuersenkungen in den USA in Sicht
2° Positive kurzfristige Auswirkungen
Der «Trump Trade» ist zurück
Nach dem kläglichen Scheitern der Reform von Obamacare setzt Donald Trump auf die Einheit der republikanischen Rechten, um massive Steuersenkungen für Unternehmen und Privatpersonen durchzusetzen. Der Präsident braucht dringend einen Erfolg, um seine Popularität, die immer weiter abnimmt und heute nur noch magere 36% erreicht, wieder zu steigern.
Er setzt auf eine Steuerreform, die aus drei Hauptpunkten besteht: Eine Senkung des Steuersatzes für Unternehmen und Privatpersonen, eine «Steueramnestie» für Unternehmen, die im Ausland angehäuften Gewinne in die USA zurückführen und eine Vereinfachung der Steuergesetzgebung, bei der es hauptsächlich um die Abzüge geht. Diese Steuersenkungen dürften sich vorerst nachteilig auf die öffentlichen Finanzen auswirken. Gemäss Trump sollte dies jedoch rasch durch positive Auswirkungen kompensiert werden – durch das zusätzliche Wachstum infolge des höheren Konsums der Haushalte und durch den Investitionsschub aufgrund der rascheren Entwicklung der KMU und der Relokalisierung bestimmter Aktivitäten von multinationalen Unternehmen.
Die Wette scheint allerdings riskant, da es einerseits schwierig sein wird, neue Unternehmen in einem Markt anzusiedeln, dem es in mehreren Sektoren bereits an qualifizierten Arbeitskräften mangelt und der eine tiefe Arbeitslosigkeit aufweist. Andererseits haben die Unternehmen die Investitionserwartungen bei früheren Steuersenkungen nur in den wenigsten Fällen erfüllt. So hat die Rückführung von Gewinnen aus dem Ausland in der Regel zu höheren Dividenden für die Aktionäre sowie zu Aktienrückkäufen, Akquisitionen und Schuldenrückzahlungen geführt, und weniger zu produktiven Investitionen. Diese sind für die Führungskräfte, deren Entlöhnung sich oft auf den Börsenkurs ihres Unternehmens abstützt, risikoreicher und weniger interessant.
Auf jeden Fall profitieren die Finanzmärkte von der Aussicht auf positive kurzfristige Auswirkungen auf die Unternehmensergebnisse durch diese Steuersenkungen, die eine bedeutende budgetpolitische Ankurbelung, aber auch eine Verschlechterung der öffentlichen Finanzen bedeuten. Die US-Zinsen ziehen wieder an und unterstützen damit den Dollar. Es ist dieselbe Marktkonstellation wie im Monat nach der Wahl von Donald Trump.
Dufry (ISIN: CH0023405456, Kurs: CHF 153.80)
Der weltweite Leader im Duty-Free-Geschäft hat in Kuala Lumpur eine Vereinbarung über die Nutzung von Verkaufsflächen in einem Vergnügungspark geschlossen. In diesem Park werden 26 Millionen Besucher pro Jahr erwartet. Für Dufry eröffnet sich damit ein neuer Markt in Südostasien.
Mit einem Marktanteil von 20% ist die Gruppe weltweit führend, obwohl ihre Nettoverschuldung weit über dem Branchendurchschnitt liegt. Sie generiert einen bedeutenden freien Cash-flow von CHF 450 Mio. pro Jahr.
Mit dem geplanten Börsengang von Dufry North America könnte diese Verschuldung verringert werden.
Das erwartete Wachstum der Passagierzahlen von 4% bis 5% unterstützt die Umsatzprognosen im Retail-Sektor. Dieses steht in Zusammenhang mit der Reisetätigkeit, die bis 2020 global in der Grössenordnung von 6% bis 8% zulegen dürfte.
Im Anschluss an die jüngste Korrektur bietet sich ein gutes Einstiegsniveau.
Kaufen.
NIKE INC. (ISIN: US6541061031, Kurs: USD 51.85)
Der Sportartikelhersteller Nike hat im ersten Quartal einen Umsatz von USD 9,07 Mrd. erzielt und die Konsenserwartungen mit einem Gewinn von 57 Cents pro Aktie übertroffen. Dieser liegt zwar 16 Cents tiefer, aber immer noch deutlich über den Erwartungen. Die Schätzungen für 2018 sind nach unten revidiert worden.
Die Gesellschaft wird nach wie vor durch die Abschwächung des Detailhandels in den USA und den Preiskampf beeinträchtigt. In Euro und China (+9%) wurde jedoch ein Umsatzanstieg verbucht.
Die Ansammlung von Ladenhütern im Sportschuhsegment (über 60% der Erträge) hat zu Preissenkungen geführt und belastet die Perspektiven. Nike hat mit einer starken Konkurrenz zu kämpfen, insbesondere mit Adidas, welche rascher auf die Freizeitausrüstung umgestellt hat und im Weiteren mit einem Design auftrumpfen kann, das der derzeitigen Nachfrage besser entspricht.
Am Investor Day am kommenden 25. Oktober wird Nike genauer über seine Umstrukturierung und seine Finanzziele informieren. Im Vordergrund dürften zweifellos der Direktverkauf an den Konsumenten, die Innovation und eine schnellere Vermarktung der Produkte stehen.
Kaufen, Kursziel: USD 60.-
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