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Platin, von den Spaniern bei seiner Entdeckung Platina, «kleines Silber», genannt, ist in der Erdkruste in Hülle und Fülle vorhanden. Die Förderung des Metalls ist jedoch sehr teuer (die Gesamtproduktion wird auf nur 5% derjenigen des Goldes geschätzt), und der Kurs liegt daher in der Regel deutlich über demjenigen des Goldes.
Seit 2015 wird Platin jedoch mit einem Abschlag gegenüber Gold gehandelt, obwohl das Angebot aus dem Bergbau gegenüber dem Konsum einen mehrjährigen Rückstand verzeichnet. Unserer Ansicht nach besteht ein gewisses Aufholpotenzial, obwohl es fundamental betrachtet etwas mehr braucht, um einen deutlich höheren Kurs zu erzielen.
Aufgrund seiner Eigenschaften wird Platin für zahlreiche industrielle Anwendungen eingesetzt. Es besitzt eine hohe Dichte und einen hohen Schmelzpunkt (1768 Grad Celsius gegenüber 1064 Grad beim Gold), eine ausgezeichnete elektrische Leitfähigkeit und ist äusserst korrosionsbeständig.
Für 2017 wird das weltweite Platinangebot auf 7,7 Millionen Unzen geschätzt; davon stammen 5,9 Millionen aus der Neuproduktion und 1,8 Millionen aus dem Recycling. Der Grossteil der Bergbauproduktion stammt aus Südafrika (70%) und Russland (12%), beides Länder mit einem hohen geopolitischen Risiko. Weitere wichtige Produzenten sind Simbabwe (8%) und die USA (12%). Zum aktuellen Kurs ist die Produktion nicht tragbar, da die Cash-Kosten zu hoch sind. Längerfristig muss aufgrund der geringeren Investitionen in die Produktionskapazitäten mit einer rückläufigen Förderung gerechnet werden. Auf der anderen Seite könnte sich die globale Nachfrage nach Platin dieses Jahr auf rund 7,8 Millionen Unzen verringern. Damit würde der Markt erstmals seit sechs Jahren einen Überschuss aufweisen.
Die Automobilindustrie, die sich zurzeit in einem grundlegenden strukturellen Wandel befindet, ist der weltweit grösste Abnehmer von Platin. Im Weiteren wird das Metall in zahlreichen chemischen Anwendungen, in der Elektronik (Fernsehgeräte, Glasfaser) und aufgrund seiner Biokompatibilität auch im medizinischen Bereich (Pacemakers) verwendet.
Muss längerfristig ein Einbruch des Platinkonsums befürchtet werden, wie es für Silber der Fall war, für das es aufgrund der Digitalisierung keine Verwendung in der Fotografie mehr gibt? Der Übergang zur Herstellung von Elektrofahrzeugen stellt diesbezüglich zweifellos das grösste Risiko dar.
Ein Teilchen mit einigen Dutzend Atomen dieses wärmeresistenten Metalls wird in die Abgaskatalysatoren eingebaut, um die Emission toxischer Verbindungen zu verringern. Der vorhersehbare Rückgang der Industrienachfrage ist im Wesentlichen auf den Rückgang des Marktanteils der Dieselfahrzeuge in Europa (von 55% im Jahr 2011 auf 49% im Jahr 2016) infolge der Einführung strengerer Abgastests auf der Strasse zurückzuführen. Auf der anderen Seite wird in der SCR-Technologie (Selective Catalytic Reduction) in den USA ebenfalls Platin für die Umsetzung der strengeren Abgasstandards in China eingesetzt, was dem Platin-Verbrauch wieder Auftrieb verleihen könnte.
Im Weiteren könnte sich dieses Jahr die Herstellung von Platinschmuck in China, dem grössten Abnehmer von Platin, abschwächen. Die Besonderheit bei diesen Produkten besteht darin, dass sie dort nach Gewicht zum aktuellen Marktpreis und mit einem Zuschlag verkauft werden, der höher ist als derjenige beim Gold. Auch Indien ist und bleibt ein stark wachsender Schmuckmarkt. Die Platinhersteller unternehmen seit einigen Jahren grössere Marketinganstrengungen, um den Verkauf von Platinschmuck anzukurbeln.
Auf der Abbildung ist eine Korrelation zwischen der Entwicklung von Gold- und Platinkurs ersichtlich. Platin ist aufgrund des engeren Marktes allerdings starken Schwankungen unterworfen. Im Allgemeinen entwickelt sich sein Kurs bei einem kräftigen Wirtschaftswachstum besser. So hatte der Preis in Zusammenhang mit dem starken Industriewachstum in China gegen 2004 zu einem Höhenflug angesetzt und im Mai 2008 ein Rekordniveau von USD 2170/Unze erreicht, bevor er im Zuge der Finanzkrise massiv einbrach. Ende 2008 hatte sich der Preis halbiert.
Die Schwankungen des Goldkurses werden hauptsächlich durch die Investment-Nachfrage bestimmt, da die industrielle Verwendung von Gold beschränkt ist. Für Platin, das sich diesbezüglich in Konkurrenz mit Silber befindet, ist diese jedoch von geringerer Bedeutung.
Der derzeitige Abschlag von USD 330/Unze ist der stärkste seit 1982. Die Zentralbanken, die praktisch keine Platinbestände halten, haben ihre Goldreserven seit Anfang Jahr um nahezu 6,5 Millionen Unzen erhöht, und Gold ist in Zeiten geopolitischer Unsicherheiten im Allgemeinen gesucht.
Der Terminmarkt für Platin ist eng, und zurzeit kann eine Normalisierung mit einem starken Rückgang der spekulativen Leerpositionen beobachtet werden (die Mitte Juli mit 2 Millionen Unzen auf einem historischen Rekordniveau lagen). Die Anleger sind besorgt über die politische Situation in Südafrika und die Finanzkapazität der Produzenten und befürchten einen Abbau der Platinproduktion. Wir rechnen daher mit einem technischen Aufholpotenzial im Bereich von USD 1230-1250 pro Unze innerhalb der nächsten zwölf Monate.
Die Bank Bonhôte freut sich, Ihnen die Aufnahme einer zweiten Frau in ihren Verwaltungsrat bekanntzugeben. Gabrielle Weber-Perregaux hat ein Rechtslizentiat an der Universität Neuenburg erlangt und besitzt ein MBA in International Wealth Executive Management der Universität Genf und der Carnegie Mellon University in Pittsburgh.
Wir freuen uns, Ihnen mitzuteilen, dass wir Pascal Geissmann per 1. Oktober 2017 als Senior-Vermögensverwalter ins Team unserer Genfer Niederlassung aufgenommen haben. Der 55-Jährige blickt auf eine langjährige Bankerfahrung zurück, die er zuerst im Trading, dann in der privaten Vermögensverwaltung bei grossen Genfer Bankinstituten erworben hat.
Dank der erfreulichen Entwicklung der Bonhôte Gruppe organisieren wir unser traditionelles Wirtschaftsforum dieses Jahr gemeinsam in der Westschweiz und in der Deutschschweiz – am 15. November im Lausanne Palace und am 23. November im Zentrum Paul Klee in Bern. Sie sind herzlich zu diesen Veranstaltungen eingeladen. Anmeldung: www.bonhote.ch/forum.
Die Bank Bonhôte hat am vergangenen 6. September ihre neue Niederlassung in Lausanne eröffnet. Mit dieser Geschäftsstelle wird insofern eine alte Tradition wieder aufgenommen, als die Privatbank Bugnion & Cie (die Initiantin der Fondation de l'Hermitage) von 1915 bis 1965 ihren Sitz an der rue du Grand-Chêne 5 hatte. Dort, im Herzen der Altstadt, werden wir uns voll und ganz der Betreuung unserer privaten und institutionellen Kunden widmen. Mehr Informationen auf www.bonhote.ch/lausanne.
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