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Alle sind sich einig: Die Coronakrise zwingt die Wirtschaft weltweit in die Knie. Zu ihrer Rettung ist eine massive Intervention der Staaten unabdingbar. Es werden Massnahmenpakete in raschem Tempo geschnürt, die sich bestimmt als nützlich erweisen werden – aber vielleicht nicht so sehr, wie man dies annehmen könnte.
Alle Regierungen haben den Ernst der Lage begriffen. Zur Bekämpfung der Folgen der Coronakrise setzen sie Mittel von noch nie dagewesenem Umfang zur Unterstützung von Unternehmen und Haushalten ein. Ein vorrangiges Ziel besteht darin, mit Hilfe der Zentralbanken um jeden Preis einen Liquiditätsengpass zu verhindern.
Die im Rahmen der Rettungspakete eingesetzten Methoden sowie der Umfang der Mittel unterscheiden sich allerdings recht deutlich zwischen den einzelnen Ländern. Die Schweiz setzt vor allem auf Kurzarbeit. Bis jetzt wurden zweiunddreissig Milliarden Franken zur Finanzierung dieses Instruments eingesetzt, das zu 80% vom Bund getragen wird. Im Weiteren hat die Schweizerische Nationalbank den Banken eine Refinanzierungsfazilität eingeräumt, damit die Unternehmen besser mit Krediten versorgt werden können. Sie hat ebenfalls angekündigt, verstärkt an den Geldmärkten zu intervenieren, um die Wirtschaft zu schützen.
Deutschland hat das grösste Konjunkturpaket seit dem Zweiten Weltkrieg in Höhe von 1000 Milliarden Euro beschlossen. Dieser Schritt ist dem Land, das bis anhin nicht von seiner Nulldefizitregel, der sogenannten «schwarzen Null» abgewichen ist, jedoch nicht leicht gefallen. Was ganz Europa anbelangt, wird die Europäische Zentralbank Staats- und Unternehmensanleihen im Umfang von 750 Milliarden Euro kaufen, damit Unternehmen und Konsumenten von tiefen Anleihenzinsen profitieren können.
Als grosse Wirtschaftsmacht haben die USA Staatsprogramme im Umfang von 2'500 Milliarden Dollar zur Bekämpfung der Auswirkungen von Covid-19 angekündigt. Eine weitere Massnahme, die sich nicht immer als wirksam erweist, ist die Verteilung von sogenanntem «Helikoptergeld» in Form von Schecks an alle Haushalte (1'200 Dollar für die Erwachsenen, 500 für die Kinder). Die Begünstigten des gross angelegten Hilfsprogramms sind beispielsweise die KMU mit 360 Milliarden Dollar, die Arbeitslosen mit 250 Milliarden und die Fluggesellschaften mit 50 Milliarden.
In diesem Zusammenhang sei auch der berühmte Marshall-Plan von 1947, benannt nach dem damaligen amerikanischen US-Aussenminister, erwähnt. Dieser zum Wiederaufbau der nach dem Zweiten Weltkrieg zerstörten Städte und Infrastrukturen bestimmte Wirtschaftsförderungsplan umfasste vierjährige Kredite im Gegenwert von 173 Milliarden Dollar.
Was werden diese verschiedenen Rettungspläne bringen? Dass sie positive Folgen haben werden, scheint offensichtlich. Die Analyse einer Gruppe von 17 OECD-Ländern im Zeitraum von 1960 bis 2000 belegt die positive Auswirkung gross angelegter budgetpolitischer Konjunkturpakete auf die Wirtschaftstätigkeit. Die nachhaltige Verbesserung des BIP soll über vier Jahren kumuliert über 3% betragen haben, was beweist, dass eine antizyklische Fiskalpolitik in Rezessionsphasen effektiv einen (keynesianischen) Multiplikatoreffekt zur Folge hat.
Seit der Finanzkrise von 2008 folgten sich – mehr oder weniger erfolgreiche – Ankurbelungsmassnahmen in immer rascherer Folge. Obwohl Länder wie Irland und Portugal stark unter der Austeritätspolitik ihrer grossen Gläubiger (EZB, IWF, Europäische Kommission) gelitten haben, kamen sie dank dieser Massnahmen letztlich wieder auf die Beine. Im Gegensatz dazu brauchte es (2008 und 2009) zwei Rettungspläne, um die durch die Finanzkrise gebeutelte US-Wirtschaft wieder in Gang zu bringen. Bei der Beurteilung des Erfolgs dieser verschiedenen Methoden muss angemerkt werden, dass die Ergebnisse des Marshall-Plans überschätzt wurden. Der Zustand der europäischen Volkswirtschaften war nicht so verheerend, wie man glaubte, und die Wirtschaft hatte sich bereits vor dem Eintreffen der Gelder wieder erholt. Letztlich wurde das BIP-Wachstum der begünstigten Länder durch das US-Hilfsprogramm nur um durchschnittlich 0,1% gesteigert.
Wie die Zahlen aus den schwierigen 30er und 70er Jahren zeigen, werden die Krisen nicht allein dank der öffentlichen Konjunkturprogramme überwunden, sondern in vielen Fällen aufgrund einer Kombination verschiedener Faktoren: Zielgerichtete Massnahmen, externe Schocks – der Krieg von 1939, die neuen Technologien ab 1985 –, Zufall und nicht zuletzt die Inflation, das beste Anästhetikum. Wichtig ist ebenfalls, dass die Hilfe rasch eintrifft, damit keine Banken, Unternehmen und Mitarbeiter verloren gehen, die nur mit viel Geld wiederbeschafft werden könnten. Schnelles Handeln geht aber auch mit dem Risiko einher, nicht richtig zu handeln…
Quelle: Bruegel
Quelle: Internationaler Währungsfonds
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