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Analyse Januar 2023

Kurswechsel ab Mitte 2023?

 

Video-Produktion: Bonhôte-Le Temps

 

Im Zuge der Wiedereröffnung der Weltwirtschaft nach der Covid-19-Pandemie kam es zu einer kräftigen Erholung der Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen und einer hohen Inflation.

Die über einen langen Zeitraum eingeschränkte Wirtschaftstätigkeit hatte in zahlreichen Sektoren zu Verwerfungen mit gravierenden Logistikproblemen und Lieferengpässen geführt, insbesondere in China, wo restriktive Corona-Massnahmen beibehalten wurden. Dazu kam, dass der plötzliche Ausbruch des militärischen Konflikts zwischen der Ukraine und Russland eine massive Energiekrise in Europa auslöste und die Gas- und Ölpreise in die Höhe schnellen liess.

Um diese Inflation unter Kontrolle zu bringen, haben die Zentralbanken ihre Geldpolitik mit schrittweisen Zinserhöhungen gestrafft, was zu einer entsprechenden Abschwächung der Weltwirtschaft geführt hat. Für die Zentralbanken ist aufgrund von Risikoabwägungen eine allzu restriktive Politik weniger gefährlich, als dem Preisauftrieb freien Lauf lassen. Da die kurzfristigen Zinsen mittlerweile höher sind als die langfristigen Zinsen, besteht in Europa und den Vereinigten Staaten in den kommenden Quartalen ein Rezessionsrisiko.

Zum heutigen Zeitpunkt sind die Auswirkungen der allgemeinen geldpolitischen Straffung noch nicht wirklich in der Realwirtschaft angekommen. In den Vereinigten Staaten ist der Arbeitsmarkt weiterhin robust (die Arbeitslosigkeit liegt mit 3,7% auf einem 50-Jahres-Tief), während die jüngsten Lohnerhöhungen den Konsum der Haushalte auf hohem Niveau halten. Mit zwei offenen Stellen pro Person, die auf Arbeitssuche ist, verfügen die Arbeitnehmer weiterhin über eine hohe Verhandlungsstärke. Angesichts der sich abzeichnenden Wirtschaftsabschwächung stellen wir allerdings fest, dass die Unternehmen beginnen, den Abbau von Stellen anzukündigen.

In Europa, wo die Inflation im November auf 10% angestiegen ist, werden die Regierungen voraussichtlich damit fortfahren, die Haushalte und Unternehmen mit budgetpolitischen Massnahmen und Preisdeckeln vor steigenden Energiepreisen zu schützen. Diese Massnahmen sind erforderlich, um den sozialen Zusammenhalt zu gewährleisten, verzögern jedoch die Rückkehr der Inflation auf die angestrebten Ziele und zwingen die Zentralbanken dazu, weiter zu gehen, als sie es unter anderen Umständen getan hätten.

In der Schweiz präsentiert sich die Lage anders. Hier beläuft sich die Inflation auf nur 3%, da die importierte Inflation dank des starken Schweizer Frankens begrenzt werden konnte. Dennoch sind nicht alle Gefahren gebannt. Der robuste Schweizer Arbeitsmarkt mit einer Arbeitslosenquote von nur 2% bewirkt einen Aufwärtsdruck auf die Löhne und zwingt die SNB zu weiteren Leitzinserhöhungen. Wir rechnen für Mitte 2023 mit einem Höchststand von 1,75%-2,0%.

Wie stehen die Aussichten für die Wirtschaft?

Die Energie- und Nahrungsmittelpreise dürften sich im Laufe des nächsten Jahres stabilisieren oder sogar sinken und so dazu beitragen, die Inflation bis Ende 2024, Anfang 2025 in Richtung der Ziele der Zentralbanken zu drücken.

Vorerst bleibt die Entschlossenheit der Zentralbanken ungebrochen. Die weitere Straffung ihrer Geldpolitik dürfte die Zinsen bis Mitte 2023 auf einen Höchststand ansteigen lassen. So liegen die Erwartungen für die Endzinsen in den Vereinigten Staaten und in Europa bei über 5% bzw. 3%. Eine weiche Landung der Wirtschaft kann nicht ausgeschlossen werden. Damit es dazu kommt, ist allerdings ein stärkerer Rückgang der Inflation erforderlich, als er zurzeit erwartet wird. Daher dürfte das globale Wachstum im Jahr 2023 voraussichtlich nur bei knapp 2% liegen und die Gewinnprognosen der Unternehmen entsprechend unter Druck setzen.

Die Tatsache, dass sich die Gewinnmargen der Unternehmen bis anhin als äusserst resilient erwiesen haben, ist auf die hohen Ersparnisse der Haushalte und die niedrigen Finanzierungskosten zurückzuführen.

Der Eintritt in die Rezession im nächsten Jahr wird voraussichtlich den Beginn des Preisrückgangs und damit eine Änderung der Politik der Währungsbehörden markieren. Wir rechnen mit einem Kurswechsel der US-Notenbank in der zweiten Jahreshälfte 2023, wenn die Inflation beginnt, auf unter 4% zu sinken.

Sobald die Finanzmärkte davon ausgehen, diesen Wendepunkt identifiziert zu haben, könnte es zu einer Rally an den Aktien- und Anleihenmärkten kommen. 

Festverzinsliche Anlagen wie Staatsanleihen oder erstklassige Unternehmensanleihen sind wieder zu einer attraktiven Anlageklasse geworden. Sie bieten Renditeniveaus, von denen wir vor einem Jahr nicht zu träumen gewagt hätten.

 

Leitzinsen und Inflation

Evolution du cours de certains acteurs touristiques

 

News der Bonhôte-Gruppe

Die privilegierten Gespräche mit Alan Roura

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Die ersten beiden Folgen unserer Videopräsentationen über Alan Roura sind online verfügbar.

In diesen Reportagen lernen Sie unseren Botschafter aus einem neuen Blickwinkel kennen.

Es geht um die Werte, die er mit unserer Bank teilt. Nach der ersten Folge, die seiner Geschichte und seinem Erbe gewidmet war, geht es in der zweiten Folge um sein Schweizer Projekt, bei dem die Menschen im Mittelpunkt stehen.

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André Del Piero

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André Del Piero, der über einen MBA in Corporate Finance und mehr als dreissig Jahre Berufserfahrung bei verschiedenen renommierten Finanzinstituten verfügt, ist der Bank Bonhôte als Direktor Kunden (CCO) beigetreten.

Er übernimmt die Nachfolge von Robin Richard, der seine Kunden bis zu seiner vorzeitigen Pensionierung in zwei Jahren weiter betreuen wird.

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Fondation UniNE: Bonhôte verdoppelt das Startkapital

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Die Universität Neuenburg verfügt künftig über eine Stiftung zur Sammlung von Fördergeldern in Form von Schenkungen oder Vermächtnissen.

Die mit einem Startkapital von CHF 50’000 dotierte «Fondation pour l’Université de Neuchâtel» hat eine erste Spende von der Bank Bonhôte erhalten, die ihr Anfangskapital verdoppelt.

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