Der Wille zur geldpolitischen Straffung setzt die Märkte weiter unter Druck
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Der Wille zur geldpolitischen Straffung setzt die Märkte weiter unter Druck

Flash boursier vom 05.09.2022

Das Wichtigste in Kürze

 USD/CHFEUR/CHFSMIEURO STOXX 50DAX 30CAC 40FTSE 100S&P 500NASDAQNIKKEIMSCI Emerging Markets
Letzter Stand0.980.9810'891.713'544.3813'050.276'167.517'281.193'924.2611'630.8627'650.84972.02
Trend
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
%YTD7.58%-5.83%-15.41%-17.54%-17.84%-13.78%-1.40%-17.66%-25.66%-3.96%-21.10%

(Daten vom Freitag vor der Publikation)

 

Die Märkte setzten ihre Talfahrt fort, die letzte Woche nach dem Notenbankertreffen von Jackson Hole und dem erklärten Willen des Vorsitzenden der US-Notenbank Fed, die Geldpolitik zur Eindämmung der Inflation weiter zu straffen, eingesetzt hatte.

Der am Freitag veröffentlichte monatliche US-Arbeitsmarktbericht war durchwachsen: Die Arbeitslosenquote stieg auf 3,7%, während sich die Schaffung neuer Stellen verlangsamte. Diese Entwicklungen scheinen die US-Geldpolitik jedoch nicht von ihrem Kurs abzubringen. Die steigende Erwerbsquote ist hingegen eine gute Nachricht für die Fed, da sie zu einer Verlangsamung des Lohnanstiegs und damit zu einem geringeren Inflationsdruck führen könnte.

Im vergangenen Monat wurden in den USA 315’000 neue Arbeitsplätze im nichtlandwirtschaftlichen Sektor geschaffen. Das sind etwas mehr als die vom Konsens erwarteten 298’000 Stellen, aber deutlich weniger als die 528’000 im Juli. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Prozentpunkte auf 3,7%, während mit einer stabilen Entwicklung gerechnet worden war. Die Löhne schnellten jedoch nicht in die Höhe; auf Jahresbasis resultiert ein Anstieg von 5,2%.

In diesem Umfeld verlor der S&P 500 3,19%, während der Technologieindex Nasdaq, der stärker auf Zinserwartungen reagiert, 3,92% einbüsste.

An den Anleihemärkten zogen die Renditen leicht an, wobei die Rendite für 10-jährige US-Anleihen auf 3,19% stieg, während am kurzen Ende der Kurve eine leichte Entspannung verzeichnet wurde.

In Europa wird die Marktstimmung durch die hartnäckige Inflation und die Energiekrise weiterhin stark beeinträchtigt, sodass sich der Wirtschaftsausblick eintrübt. Als Reaktion auf diese Entwicklung hat sich Deutschland verpflichtet, rund 65 Milliarden Euro bereitzustellen, um den Haushalten bei der Begleichung ihrer Energierechnungen unter die Arme zu greifen. Die Finanzierung wird durch eine Sondersteuer auf die Gewinne der Energieunternehmen gewährleistet. Und Schweden wird den nordischen Stromversorgern Kreditgarantien in Höhe von 250 Mrd. Kronen (23 Mrd. Dollar) einräumen.

Am kommenden Donnerstag wird die EZB bekanntgeben, wie stark sie ihre Leitzinsen anheben wird. Zum heutigen Zeitpunkt scheint eine Erhöhung um 50 Basispunkte wahrscheinlich.

 

Finanzmärkte und Wirtschaft nicht verwechseln

In Zeiten von hoher Inflation und Rezessionsängsten ist es nicht leicht, einen kühlen Kopf zu bewahren. Viele unerfahrene Anleger entscheiden sich dafür, ihre Wertpapiere schlicht und einfach zu verkaufen und darauf zu warten, dass die Wirtschaft wieder in neuem Glanz erstrahlt.

An erster Stelle sollten sich die Anleger immer vor Augen halten, dass die Börse die künftigen Entwicklungen vorwegnimmt. Steigende Preise, eine mögliche Rezession, geopolitische Spannungen und ihre Auswirkungen auf die Energieversorgung werden vom Markt bereits berücksichtigt beziehungsweise «eingepreist». Das bedeutet, dass die Aktienkurse nicht erneut durch diese Faktoren beeinflusst werden, es sei denn, es handle sich um neue Faktoren, die bis anhin von den Anlegern ignoriert wurden.

Es gibt zahlreiche Studien, welche die vorausschauende Eigenschaft des Finanzmarktes auf die Realwirtschaft belegen. So brechen die Aktienmärkte vor einem Wirtschaftsabschwung ein und machen schon vor der Wirtschaftserholung wieder Boden gut. Wer aus Angst vor einer Rezession aus dem Markt aussteigt, verzichtet potenziell auf zukünftige Chancen. Dies gilt umso mehr, als die Geschichte belegt, dass eine Rezession nicht unbedingt einen Einbruch an den Aktienmärkten bedeutet, und umgekehrt. So zeigte im Jahr 2001 der Trend an den Märkten noch ein Jahr nach dem Ende der Rezession nach unten, während es 2008 zu einem Einbruch der Märkte kam, bevor die Wirtschaftstätigkeit infolge der Medienberichterstattung über die Subprime-Krise beeinträchtigt wurde.

Eine Korrelation zwischen den Schwankungen der Finanzmärkte und der Realwirtschaft zu erkennen, ist ein äusserst schwieriges Unterfangen. In unsicheren Zeiten ziehen sich erfahrene Anleger daher auf Aktien von Unternehmen zurück, die sie für qualitativ hochwertig halten, da diese nach Effizienz bei der Ausführung ihrer Tätigkeit (Unternehmensführung, Transparenz der Rechnungslegung, Umweltrisiken usw.) streben. Auf diese Weise minimieren sie ihre eigenen Risiken und sind nur noch zum Teil von den systemischen Risiken des Gesamtmarktes betroffen. Es sind diese Unternehmen, die langfristig oft am besten abschneiden. Nicht zuletzt scheint eine Diversifizierung des Portfolios, insbesondere in den verschiedenen Sektoren, die ein signifikantes Wachstum versprechen, zurzeit die beste Alternative.

 

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