Gegenwind für die Börsen
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Gegenwind für die Börsen

Flash boursier vom 14.02.2022

Das Wichtigste in Kürze

 USD/CHFEUR/CHFSMIEURO STOXX 50DAX 30CAC 40FTSE 100S&P 500NASDAQNIKKEIMSCI Emerging Markets
Letzter Stand0.931.0512'231.974'155.2315'425.127'011.607'661.024'418.6413'791.1527'696.081'240.51
Trend
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
%YTD1.45%1.21%-5.00%-3.33%-2.89%-1.98%3.74%-7.29%-11.85%-3.81%0.69%

(Daten vom Freitag vor der Publikation)

 

Die wichtigsten Börsenindizes wurden Ende letzter Woche hart getroffen. Dafür verantwortlich waren die schockierend hohen US-Inflationsdaten vom Januar, das besonders schwache Verbrauchervertrauen gemessen am vielbeachteten Konsumklimaindex der Universität Michigan (61,7 anstelle der erwarteten 67 Punkte), und die unmittelbaren Gefahr einer russischen Invasion in der Ukraine. Im Übrigen verlief die Berichtssaison uneinheitlich, aber insgesamt positiv, was zeigt, dass die Omikron-Variante weniger negative Auswirkungen auf die Wirtschaft hat, als erwartet worden war.

Der Index der US-Konsumentenpreise ist im Januar auf 7,5% geklettert, was deutlich über den Erwartungen liegt. Die Ölpreise, die sich im Zuge der zunehmenden Spannungen mit Russland, das seine Truppen an den Grenzen der Ukraine aufmarschieren liess, auf dem höchsten Stand der letzten sieben Jahre befinden, haben die Befürchtungen verschärft, dass die US-Notenbank Fed bereits im März mit einer kräftigen Zinserhöhung überreagieren könnte. Die Hoffnung auf gemässigte Zinsschritte der Fed ist erloschen, seit James Bullard, das «hawkischste» Fed-Mitglied, eine Erhöhung um einen ganzen Prozentpunkt auf einmal ins Gespräch gebracht hat. In der Folge schnellte die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen auf 2% in die Höhe. In Europa erklärte EZB-Präsidentin Christine Lagarde, dass ein überstürztes Vorgehen die Wirtschaftserholung schwächen könnte, was die Erwartungen im Hinblick auf eine Zinserhöhung in der Eurozone dämpfte.

Heute Montag warten die Anleger gespannt auf die weitere geopolitische Entwicklung, da die diplomatischen Bemühungen zwischen den westlichen Führern und dem Kreml bislang zu keinem Ergebnis geführt haben. Dies führt zu einem deutlichen Abbau von Aktienpositionen in allen Sektoren und einem Aufschwung bei sicheren Häfen wie Gold, Staatsanleihen, dem Dollar oder dem Yen. Sehr gefragt sind auch Palladium und Weizen, deren Versorgung von der Ukraine abhängt, sowie Öl und Gas. Der mögliche Angriff auf die Ukraine setzt die Bankwerte, die noch vor wenigen Tagen dank guter Quartalsergebnisse im Aufwind waren, völlig ausser Gefecht. Das Risiko von Sanktionen gegen Russland mit einer möglichen Unterbrechung der Swift-Zahlungen, die allerdings unwahrscheinlich ist, belastet die am stärksten exponierten Unternehmen in Bezug auf die Gewinne.

 

Defensive Sektoren sind attraktiv

Befürchtungen im Hinblick auf einen Anstieg der Inflation, eine durch die restriktivere Geldpolitik ausgelöste Rezession sowie die geopolitische Krise zwischen der Ukraine und Russland haben die Märkte in jüngster Zeit belastet.

Die hohe Marktvolatilität hat die Anleger dazu veranlasst, wieder vermehrt in defensive Sektoren zu investieren und die Unternehmensbewertungen, die sich normalisieren dürften, genauer unter die Lupe zu nehmen. Tatsächlich wurden die Bewertungen durch das kräftige Gewinnwachstum im vergangenen Jahr in die Höhe getrieben, nachdem sich die Wirtschaft nach dem pandemiebedingten Einbruch erholt hatte.

Interessant ist ebenfalls, wie unterschiedlich die Bewertungen in den defensiven Sektoren sind. In den Bereichen Basiskonsum und Gesundheitsdienstleistungen sind die Aktien günstiger als in den letzten zehn Jahren. Was die defensiven Branchen wie Versorger und Gesundheit, Biotechnologie und Life Sciences betrifft, so waren die Kursgewinne der Aktien im letzten Jahr im Vergleich zum Gewinnwachstum relativ bescheiden. Die Bewertungen in diesen Sektoren sind nicht so hoch, was die betreffenden Aktien attraktiv macht. Die Qualität der Unternehmen darf jedoch nicht ausser Acht gelassen werden. Unternehmen, die über ein gutes Gewinnwachstumspotenzial und solide Fundamentaldaten verfügen, werden eher in der Lage sein, sich in einem volatileren Umfeld zu behaupten.

Die hohe aktuelle Unsicherheit ist kein Hindernis für ein Engagement in Aktien, sondern bietet im Gegenteil gute Anlagechancen. Ein gutes Beispiel dafür sind defensive Aktien mit soliden Fundamentaldaten und einer attraktiven Bewertung. Qualitätsunternehmen, d.h. Unternehmen mit erfolgreichen Geschäftsmodellen und nachhaltigen Gewinnen, die durch ein gutes Kapitalmanagement gestützt werden und den ESG-Kriterien entsprechen, sind vielversprechende Portfolio-Bestandteile.

 

Graph. 1.

 

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