26/02/2018
Flash boursier
Das Wichtigste in Kürze
USD/CHF | EUR/CHF | SMI | EURO STOXX 50 | DAX 30 | CAC 40 | FTSE 100 | S&P 500 | NASDAQ | NIKKEI | MSCI Emerging MArkets | |
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Letzter Stand | 0.94 | 1.15 | 8'948.19 | 3'441.46 | 12'483.79 | 5'317.37 | 7'244.41 | 2'747.30 | 7'337.39 | 21'892.78 | 1'216.43 |
Trend | |||||||||||
%YTD | -3.95% | -1.66% | -4.62% | -1.78% | -3.36% | 0.09% | -5.77% | 2.76% | 6.29% | -3.83% | 5.00% |
Haupttrends :
Ausweitung des US-Haus-haltsdefizits
Einkaufs-manager-indizes in Europa schwächer als erwartet
Beruhigung an den Märkten
Der jüngste Volatilitätsschock an den Finanzmärkten nach einer langen ruhigen Phase zeigt, dass sich die mit deutlichem Ton angekündigte Änderung der während langer Zeit sehr akkommodierenden Geldpolitik sehr destabilisierend auf die Anleger auswirken kann. Im Weiteren muss mit dem grösseren Emissionsvolumen von US-Treasuries infolge des ausgeweiteten US-Haushaltsdefizits auch ein grösseres Angebot absorbiert werden.
Nachdem sich die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries erstmals seit Januar 2014 der Marke von 3% genähert hatte, hat sich die Entwicklung jedoch etwas beruhigt. Der Halbjahresbericht der US-Notenbank Fed zur Geldpolitik hat die etwas härtere Gangart der vor kurzem publizierten Protokolle der letzten Fed-Sitzung in Bezug auf die weiteren Zinserhöhungen nicht weiter verschärft. In diesen Protokollen wurde der Inflationstrend für 2018 bestätigt, aber auch, was uns wichtiger scheint, ein kräftigeres Wirtschaftswachstum, das diesen Teuerungsprozess begleiten wird. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit einer strafferen Geldpolitik, begleitet aber von einem sehr zuversichtlich stimmenden Element.
Im Weiteren sind die Einkaufsmanagerindizes in Europa schwächer als erwartet ausgefallen, was ebenfalls für eine Beruhigung bei den Anleihenrenditen und eine Erholung der Aktienkurse sorgte.
Im aktuellen Umfeld befürchten die Anleger eine beschleunigte Straffung der Geldpolitik durch die Fed. Sie rechnen zurzeit mit vier Leitzinserhöhungen im laufenden Jahr, während die US-Währungshüter von drei ausgehen. Gleichzeitig versuchen sie zu erraten, bis zu welchem Punkt die US-Pensionsfonds und die ausländischen Regierungsbehörden die Duration ihrer Anleihenpositionen erhöhen werden. Die Marke von 3% bildet diesbezüglich einen kritischen Punkt, insofern ein Überschreiten dieser Marke aus Sicht der technischen Analyse die Zinsen in einen langfristigen Haussetrend überleiten könnte.
Am kommenden Dienstag wird Jerome Powel, der neue Fed-Präsident, vom Ausschuss für Finanzdienstleistungen des Repräsentantenhauses befragt. Wir gehen nicht davon aus, dass er bei diesem ersten Auftritt die deutlich verfolgen Politik von Janet Yellen brechen und die Märkte damit beunruhigen wird.
Wir erwarten daher eine relativ ruhige Börsenwoche mit wenigen neuen Wirtschaftsdaten.
Swiss Re (ISIN: CH0126881561, Kurs: CHF 97.44)
Der Rückversicherungskonzern hat besser als erwartete Ergebnisse für das vergangene Jahr ausgewiesen, obwohl 2017 eine eindrückliche Anzahl von Katastrophen mit Kosten von über CHF 5 Mrd. registriert wurde.
Der leicht positive Gewinn wurde ebenfalls durch einen kleinen Rechnungslegungseffekt in Zusammenhang mit der US-Steuerreform unterstützt. Die gute Nachricht für die Anleger: Swiss Re hat eine Erhöhung der Dividende von CHF 4.85 auf CHF 5.00 angekündigt (Rendite von 5%). Im Weiteren wird der Konzern ein Aktienrückkaufprogramm in der Höhe von 3% seines Kapitals (insgesamt CHF 1 Mrd.) lancieren.
Die Diskussionen mit der japanischen Softbank sind im Gange, aber die Form der Annäherung (Geschäftspartner, Beteiligung?) steht zum heutigen Zeitpunkt noch nicht fest. Swiss Re hat allein bestätigt, dass der Konzern eine – von den Anlegern befürchtete – Kapitalerhöhung ausschliesst.
Fazit: Der Konzern verfügt über eine solide Kapitalbasis und bietet eine ausgezeichnete Dividende. Mit einem P/E von 10 für 2018 ist die Bewertung sehr vernünftig; sie entspricht genau dem Durchschnitt der Rückversicherungstitel.
Halten, Kursziel: im Bereich von CHF 105.-
Ingenico (ISIN: FR0000125346, Kurs: EUR 73.04)
Der Titel des Spezialisten für Zahlungssysteme hat in den letzten zwei Börsensitzungen der vergangenen Woche aufgrund enttäuschender Prognosen für 2018 20% eingebüsst. Die Ergebnisse für 2017 haben die Erwartungen jedoch übertroffen. Im vierten Quartal wurde der Umsatz um 14% auf EUR 692 Mio. gesteigert. Damit hat er die Erwartungen der Analysten um 50 Millionen Euro übertroffen und liegt über den Konsenserwartungen von EUR 658 Mio.
Auch das Brutto-Betriebsergebnis ist mit einer jährlichen Steigerung von 10% auf EUR 526 Millionen und einer um 40 Basispunkte höheren Rentabilität von 21% besser als erwartet ausgefallen. Dennoch wurde der Titel des Spezialisten für verschlüsselte Transaktionen aufgrund der als enttäuschend beurteilten Prognosen für 2018 abgestraft. Die Gruppe hat für dieses Jahr nicht wie gewohnt ein Jahresziel für die Verkäufe angekündigt, aber diese Enttäuschung ist nicht die einzige. Ingenico rechnet mit einem Gewinn zwischen EUR 545 und 570 Mio. (erwartet wurden EUR 593 Mio.); darin inbegriffen ein negativer Wechselkurseffekt von EUR 25 bis 30 Millionen.
Mittelfristig ist die Gesellschaft jedoch optimistischer. Sie strebt ein durchschnittliches zweistelliges Wachstum des Bruttogewinns in den Jahren 2018-2020 an und rechnet mit über EUR 700 Mio. für 2020. Unter Vorbehalt einer grösseren Umwälzung in der Branche (wie eine Einstellung der Verwendung von Zahlungskarten) scheint uns das Risiko beschränkt.
Im Auge behalten. Möglicher Kandidat für einen Reverse Convertible.
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