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04/12/2017

Flash boursier

Das Wichtigste in Kürze

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Letzter Stand0.981.169'274.553'527.5512'861.495'316.897'300.492'642.226'847.5922'819.031'115.94
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Haupttrends:

1° Michael Flynn bekennt sich schuldig
2° Trump bringt erstes Gesetzesvorhaben durch

Senat stimmt Steuerreform zu!

Die Börsensitzung vom vergangenen Freitag war turbulent und von einem Rückzug in defensive Werte geprägt. Anleihen, Gold und Schweizer Franken verteuerten sich auf Kosten der Aktien, nachdem sich Michael Flynn, der Ex-Sicherheitsberater von Präsident Donald Trump, schuldig bekannt hatte, im vergangenen Januar in der Russland-Affäre das FBI belogen zu haben. Die grösste Befürchtung besteht nun darin, dass er gesteht, von Donald Trump persönlich Anweisungen erhalten zu haben.

Die am Abend vom Senat gutgeheissene Steuerreform vermochte die Anleger dann wieder zu beruhigen. Das Steuerprojekt, das mit einer Mehrheit von nur 2 Stimmen angenommen wurde, sieht Steuersenkungen im Gesamtumfang von rund 1500 Milliarden Dollar vor. Es beruht auf der Theorie, dass die Stimulierung des Wirtschaftswachstums mit mehr Arbeitsstellen und höheren Investitionen das Haushaltsloch (von zusätzlich 1 Billion Dollar in 10 Jahren) und die Erhöhung der öffentlichen Schulden letztlich bei Weitem kompensieren wird.

Nach einigen Diskussionen und verschiedenen Anpassungen zur Harmonisierung der Gesetzesvorlage mit der vom Repräsentantenhaus am vergangenen 16. November verabschiedeten Vorlage dürfte der endgültige Text noch vor dem Jahresende vom Kongress gutgeheissen werden. Das ist insofern nicht ganz einfach, da einige die obligatorische Krankenversicherung (Obamacare) erneut abschaffen und andere die Erdölbohrungen in Alaska erneut bewilligen möchten. Es dürfte allerdings ein gemeinsames Terrain gefunden werden, womit Donald Trump sein erstes großes Gesetzesvorhaben seit seiner Wahl durchbringen würde. Für die US-Unternehmen könnten die Steuersenkungen höhere Gewinne im Umfang von 5 bis 8% bedeuten.

Die Frage lautet nun, inwieweit diese Auswirkungen bereits in den Aktienkursen eingepreist sind. Dezember ist in der Regel ein guter Börsenmonat. Obwohl der Weltaktienindex dieses Jahr einen Rekord in Bezug auf die Anzahl aufeinander folgender positiver Börsenmonate aufgestellt hat, der alle früheren Statistiken in den Schatten stellt, gehen wir davon aus, dass der kurzfristige Trend positiv bleibt. Die Wirtschaft ist in guter Verfassung und die am nächsten Freitag veröffentlichten US-Arbeitsmarktzahlen dürften ebenfalls erfreulich sein.

Aryzta (ISIN: CH0043238366, Kurs: CHF 32.72)

Der Backwarenkonzern hat Teilergebnisse für sein erstes Quartal per Ende Oktober publiziert. Obwohl sich der Umsatz um 5,5% zurückgebildet hat, ist das Ergebnis leicht besser als erwartet. Da Ayzta seine Zahlen in Euro vorlegt, war der Umsatz durch den ungünstigen Wechselkurseffekt beeinträchtigt worden.

Auch beim organischen Wachstum sind die Zahlen mit einem Rückgang von -2,6% (erwartet wurden -3,8%) besser als erwartet. Der nordamerikanische Markt, auf den über 45% des Umsatzes anfallen, verzeichnet einige Probleme in Zusammenhang mit dem Markteintritt eines neuen Konkurrenten, aber auch aufgrund einer Klage, die von McKee wegen Gewinneinbussen infolge der verspäteten Lieferung von Waren eingereicht wurde.

Dennoch verbuchte Aryzta ohne ausserordentliche Faktoren nach 13 Quartalen im negativen Bereich ein positives organisches Wachstum in Nordamerika. Das neue Management dürfte demnächst Entscheidungen über die Beteiligung an Picard treffen. Ungeachtet vom Ausgang dieser Angelegenheit dürfte dies der Gruppe ermöglichen, eine klarere strategische Linie festzulegen.

Technisch gesehen ist es dem Titel in der vergangenen Woche gelungen, den seit 2014 anhaltenden Baissetrend zu brechen.

Kaufen, Kursziel: CHF 40.- bis CHF 43.-

Altice (ISIN: NL0011333752, Kurs: EUR 6.68)

Der Kurs der von Patrick Drahi gegründeten Telekom- und Mediengruppe ist seit dem 3. November um über 55% eingebrochen. Im Weiteren liegen die publizierten Quartalsergebnisse deutlich unter den Erwartungen. Dadurch wurde eine Vertrauenskrise ausgelöst, welche die Aktie sogar unter ihren Börseneinführungskurs vom März 2014 fallen liess.

Die grösste Sorge ist jedoch der Schuldenberg von nahezu EUR 50 Mrd., welcher die Beunruhigung der Anleger welcher grösstenteils erklärt. Um ihr Wachstum im Telekombereich in Frankreich (SFR), Portugal (Portugal Telecom) und den USA (Suddenlink und Cablevision) zu finanzieren – es gab seit 2014 Akquisitionen im Umfang von EUR 52 Mrd. – hat sich Altice massiv verschuldet.

Um die Märkte zu beruhigen, hat die Gesellschaft ein umfassendes Reorganisationsprogramm aufgestellt und den Fokus auf den Abbau der Schulden gelegt.

Die Gruppe hat am Freitag eine Vereinbarung zum Verkauf von zwei Tochtergesellschaften in der Schweiz mit einem Unternehmenswert von CHF 214 Millionen angekündigt. Weitere Abtretungen könnten folgen. Patrick Drahi wäre anscheinend bereit, seine Tochtergesellschaft in der Dominikanischen Republik im Wert von rund EUR 2,5 Mrd. wieder zu verkaufen.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt empfehlen wir, den Titel aufgrund der Befürchtungen im Hinblick auf die mittelfristigen Auswirkungen der Strategie von Altice zu meiden.

 

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